PVS Verband fordert Beibehaltung von gesetzlicher und privater Krankenversicherung
Der Verband der Privatärztlichen Verrechnungsstellen (PVS Verband) hat vor dem Hintergrund der Diskussion um eine Bürgerversicherung im Rahmen seiner Jahreshauptversammlung am vergangenem Wochenende in Konstanz einstimmig eine Resolution für die Beibehaltung des Zwei- Säulen-Modells in der Krankenversicherung verabschiedet.
Die Resolution:
Der PVS Verband fordert die Beibehaltung und Weiterentwicklung des dualen Krankenversicherungssystems. Die private Krankenversicherung ist für das deutsche Gesundheitssystem unverzichtbar – sowohl in ihrer Funktion als Impulsgeber für die Qualität der medizinischen Versorgung als auch aufgrund ihrer zukunftssicheren Strukturen.
Die Versorgungsqualität und finanzielle Stabilität des deutschen Gesundheitswesens beruhen ganz wesentlich auf der Dualität von gesetzlicher und privater Krankenversicherung. Hiervon profitieren in der gemeinsamen Versorgungsstruktur alle Versicherten. Freie Arztwahl bei gleichzeitigem Zugang zu qualitativ hochwertiger und am medizinischen Fortschritt orientierten Medizin für alle Patientinnen und Patienten sind Vorteile, die das deutsche Gesundheitssystem international zu einem der Besten machen. Der PVS Verband betont, dass GKV und PKV zwei wichtige und gleichwertige Säulen einer gemeinsamen Versorgungsstruktur sind. Die Abschaffung einer Säule würde das ganze Gesundheitssystem in eine Schieflage bringen und einen Qualitätsverlust zum Nachteil aller Patientinnen und Patienten bewirken.
Vom politischen Regulativ befreite, privatärztliche Behandlungsmöglichkeiten stärken die Freiberuflichkeit von niedergelassenen Ärzten und die Qualität der medizinischen Versorgung.
In der privaten Krankenversicherung können medizinischen Innovationen unmittelbar in die Versorgung einfließen. Der systembedingte Wettbewerb zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung ermöglicht, dass in der Folge Leistungen, die zunächst Privatpatienten vorbehalten waren, auch gesetzlich versicherten Patientinnen und Patienten zugutekommen. Ein Wegfall dieses Wettbewerbs würde Budgetierung und Rationierung erleichtern und eine echte Zwei-Klassen-Medizin zur Folge haben, in der medizinische Spitzenversorgung nur für reine Selbstzahler erhältlich wäre.
Der PVS Verband warnt ausdrücklich vor einem Einheitssystem, in dem dieser Wettbewerb um Ideen und Innovationen wegfallen würde und die Stagnation in der Qualitätssteigerung medizinischer Versorgung eine Folge wäre. Eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung ist ein hohes gesellschaftliches Gut. Damit dieses hohe Gut nicht gefährdet wird, bedarf es einer Alternative zur Umlagefinanzierung, die aufgrund des demographischen Wandels schon bald an ihre Grenzen stoßen wird.
Die private Krankenversicherung leistet mit der Bildung von Altersrückstellungen einen wichtigen Beitrag zu einer generationengerechten und demographiefesten Gesundheitsversorgung. Die private Krankenversicherung stärkt das Subsidiaritätsprinzip – und ohne Subsidiarität ist Solidarität nicht möglich. Deshalb ist es richtig und wichtig, dass das Gesundheitssystem von zwei Säulen getragen wird – der privaten und der gesetzlichen. Daher fordert der PVS Verband die Politik und alle Akteure im Gesundheitswesen auf, die Dualität zu stärken, um auch weiterhin die hohe Versorgungsqualität und die finanzielle Stabilität des deutschen Gesundheitswesens zu garantieren.
Quelle: Pressemitteilung des PVS Verbandes vom 04. Juni 2012