Arbeitsalltag unter Pandemie-Bedingungen
Ein Einblick von Frau Annette Bootjer, MFA im Medicum Hasport, Praxisgemeinschaft Delmenhorst, Dr. med. Sören Arens und Christoph Zahnert
- Frau Bootjer, was hat sich an IhremArbeitsalltag für Sie und Ihre Kolleginnen während der Pandemie verändert?
Der Arbeitsalltag ist wesentlich stressiger geworden. Es können sich keine Routinen einspielen, da es durch das verändernde Infektionsgeschehen immer wieder neue Änderungen in den Abläufen gibt. Aufgrund des enormen Zeitdrucks bleiben persönliche Gespräche mit den Patienten auf der Strecke. Das ist sehr schade! - Haben sich die Patienten in Ihrem Verhalten geändert?
Die Frustrationsgrenze ist im Allgemeinen geringer geworden. Allerdings haben auch viele Patienten Verständnis für unsere Situation. - Wie war die Situation im März 2020, wie ist sie heute?
Leider ist die Situation nicht entspannter geworden. Viele Patienten werden mit der Flut an Informationen allein gelassen und fragen uns dann. Die Medien tragen natürlich auch ihren Teil dazu bei.
Es wird viel in Umlauf gebracht, obwohl die Maßnahmen noch gar nicht beschlossen bzw. nicht umsetzbar sind. Momentan ist es das Impfen: Mit der uns zugewiesenen Anzahl an Impfstoff pro Woche können wir gar nicht alle Impfberechtigten in der Praxis behandeln. Das sorgt natürlich bei einigen Patienten für Unmut. - Wie gehen Sie und Ihre Kolleginnen mit dieser immer noch besonderen Situation um?
Wir arbeiten und unterstützen uns gegenseitig. Der kollegiale Austausch ist sehr wichtig. So versuchen wir die Mittagspause gemeinsam zu verbringen und über unsere Erfahrungen zu reflektieren. Das hilft, den Stress nicht mit nach Hause zu nehmen, damit dort neue Kraft getankt werden kann.